Die privaten Gärten öffnen an zwei Sonntagen im Jahr ihre Pforten. Der erste Termin liegt in der Zeit der Rhododendronblüte, die in manchen Gärten den Höhepunkt bildet und der zweite Termin präsentiert die Gärten im Juni.
Für den Besuch der Gärten ist eine Eintrittskarte erforderlich, die für beide Termine gilt. In der Eintrittskarte stehen die Adressen der Gärten. Die Eintrittskarte kann entweder an den veröffentlichten Verkaufsstellen, in den Gärten oder über diese Webseite gekauft werden. Der Eintrittspreis ist notwendig um diese Webseite und die Werbemaßnahmen zu finanzieren. Überschüsse fließen in Projekte des Naturschutzes.
Hobby heißt mit Herzblut - Wir hören auf unser Gefühl wenn wir unsere Freizeit gestalten
Mit den Händen in die Erde hineingreifen, ein Loch graben, ein Samenkorn hineinlegen, eine Pflanze eingraben, einen Baum oder einen Strauch pflanzen. Gießen, pflegen, zusehen wie es wächst, blüht und vielleicht Früchte trägt - für Tiere oder Menschen. Überlegen welche Pflanze an diesen Platz passen könnte, wie sie aussehen mag wenn sie ausgewachsen ist, welchen Duft sie hat und mit welchen anderen Pflanzen sie sich am besten kombinieren lässt.
Das Überlegen, Lesen, Informieren und Nachdenken tut gut, entfernt uns aus dem Alltag, lässt die Seele leicht werden, entspannt uns. Und erst die Arbeit im Garten: Sie fügt der Kopfarbeit das Sinnliche hinzu. Wir fühlen und riechen die Erde und fühlen uns gut. Eine Arbeit, die vollbracht wurde, macht uns zufrieden, wir freuen uns wenn es wächst, blüht und fruchtet.
Gärtnern ist eine wunderbare Beschäftigung.
Es kommt allerdings auf die Einstellung an, ob die Beschäftigung im Garten uns etwas gibt. Wer nur die Hecke schneidet oder die Wiese mäht weil der Nachbar sich beschwert hat oder es nicht ordentlich und sauber aussieht, der wird keine Entspannung empfinden, wird kein Gefühl der Zufriedenheit entwickeln und die damit verbundene Anstrengung als lästig und schrecklich empfinden. Nur wenn wir den Garten als Bereicherung empfinden, wenn uns der Anblick in unserem Inneren berührt, werden wir davon profitieren, uns entspannen können und dem Alltag entfliehen.
Viele Menschen denken bei dem Wort Garten an frische Luft, Freizeit, Erholung aber auch an Geborgenheit, Schönheit, Ruhe und Frieden. Manche versetzt auch der Anblick eines Gartens oder der Duft von Blumen zurück in eine Kindheit, in der sie mit bloßen Füssen über die Wiese gelaufen, Früchte geschmeckt, auf Bäume geklettert und den Vögeln zugehört haben.
Sinneserfahrungen und Gefühle knüpfen die Verbindung zu wunderbaren Erlebnissen, die im Gedächtnis bleiben und die wir in einem Garten immer wieder neu erleben können.
Für wie schön jemand einen Garten hält, ist immer eine individuelle Einschätzung und hängt von der Erziehung, den eigenen Erfahrungen und ästhetischen Kriterien ab, die im Laufe des Lebens erworben wurden. Meistens führen jedoch die objektiven Gestaltungskriterien insbesondere die Fläche zu strukturieren, Räume zu schaffen oder Sichtachsen zu realisieren zu einem harmonischen Gartenbild, das viele Menschen anspricht. Diese Strukturierung schafft die charakteristische Grundform, die den Stil des Gartens entscheidend prägt. Dieser Stil ist der individuelle Ausdruck der Gärtnerin oder des Gärtners und macht jeden einzelnen Garten unverwechselbar und wertvoll.
Jeder Garten ist gestaltete Natur unter den besonderen Bedingungen des Standorts und vermittelt ein Gefühl von Natur. Dieses Gefühl ist nicht teilbar, es ist individuell und spiegelt sich im Streben nach besonders schönen Gartenbildern, die dem persönlichen Bild von der gestalteten Natur unter den speziellen Bedingungen am meisten entsprechen.
Was sich in einem gestalteten Garten in Augenblicken der Muße abspielt, ist wie eine Kommunikation zwischen der Seele des Menschen mit der Seele der Natur. Das Wachsen und Vergehen ist immer präsent und die feinen Veränderungen sind viel subtiler wahrnehmbar als in der freien Natur. Damit ist die Beziehung zu einem Garten eng und intensiv weil dieser niemals unverfälschte Natur ist sondern der Gestaltungskraft seines Besitzers unterliegt und mit seiner Fürsorge gedeiht. Es verschmelzen die Schönheit und Anmut von Blüten und Blättern oder die ausdrucksstarken Wuchsformen von Pflanzen, Sträuchern und Bäumen zusammen mit der dynamische Entwicklung des Werdens und Vergehens zu einer Einheit. Dadurch entsteht der Eindruck und der Zauber einer „wilden“ Natur, die in gemäßigter Form im Garten immer wieder in neuen Ausdrucksformen entsteht und sich ständig verändert.
Jeder Garten spiegelt das was die Gärtnerin empfindet und was ihr gelungen ist zu realisieren. Durch die Kombination von Pflanzen eine emotionale Erfahrung zu schaffen, die eine Erinnerung an die Natur hervorruft, ist das eigentliche Streben.
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